In beiden meiner Bücher wird der Morning Tea als typischer Teil des neuseeländischen Berufsalltags angesprochen. Wer neu in Neuseeland ist, wird nicht lange warten müssen, um seine erste Einladung zum nächsten Morning oder auch Afternoon Tea zu erhalten. Beide sind nicht zu verwechseln mit dem aus England kommenden High Tea, der in der reicheren Bevölkerungsschicht gepflegt wurde und bis heute auch in Neuseeland im Alltag überlebt hat.
Was verbirgt sich hinter Morning und Afternoon Tea?
Im 19. Jahrhundert etablierte sich in Neuseeland eine ausgeprägte Tee- und Backkultur, die bis heute in Form von Morning oder Afternoon Tea aufrecht erhalten wird. Was früher für Arbeiter und Bauern als nicht wegdenkbare Pause zur Energiegewinnung während des harten Alltags diente, wird heute gerne genutzt, um besondere Ereignisse zu feiern. Morning Tea gibt es zu Ostern, Weihnachten, Abschied von Kollegen, St. Patricks Day, Feiern von Erfolgen und vielem mehr.
Manchmal zahlt der Arbeitgeber oder das Team, oft bringt im Sinne von „Bring a Plate“ jeder etwas mit. „Bring a Plate“ bedeutet, dass jeder einen gefüllten Teller mitbringt, um seinen Beitrag zum Buffet zu leisten.
Doch was bringe ich mit? Was wird üblicherweise gemocht?
Kleine Häppchen aller Art, die leicht zubereitet oder auch oft gekauft werden, sind am Beliebtesten, z.B.:
- Cup Cakes / Törtchen
- Sausage Rolls
- Dips und Cracker oder Gemüse
- Gummibärchen und Bonbons (auf neuseeländisch „Lollies“)
- Schokolade
- Kuchen
- „Brandy Snaps“ sind klein, sehr beliebt und typisch zu Weihnachten, jedoch etwas aufwändiger in der Vorbereitung
- (Mini)-Sandwiches
- (Mini)-Pies
- (Mini)-Quiche
- Typisch neuseeländische Kekse wie Afghans, Anzackekse
- Typisch neuseeländische Lamingtons
- Muffins
- Caramel und andere Slices
- Andere süsse Teilchen wie Danish (Twist und Pastries), Pinwheels, Sweet Rolls oder Friands
- Scones
- Früchteteller
- Fleischspiesse („Kebab“)
- Chips
Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auf eine Auswahl an glutenfreiem, laktosefreiem, vegetarischem oder veganem Essen wird in der Regel sehr viel Wert gelegt, nicht nur beim Morning Tea.
Zu St. Patrick’s Day kann es vorkommen, dass der Morning Tea auch mal grün ausfällt.
Zu Ostern gibt es die typischen „Hot Cross Buns“ mit Butter, eine Art warm servierte Rosinenbrötchen:
Viel „Typisches“, denn der Morning Tea ist eine lieb gewonnene Gewohnheit in Neuseeland, um die man nicht umhin kommt.
Mehr Informationen und Anregungen findet Ihr unter folgenden Links:
- NZ History
- Clark, Pamela: „The Afternoon Tea Collection“
- Follas, Mat: „Afternoon Tea at Bramble Cafe“
- Jones, Jill: „High Tea“
- Reeves, Lorna: „Afternoon Tea: Delicous Recipes for Scones, Savories & Sweets“
- Straker, Vicky: „Afternoon Tea: A History and Guide to the Great Edwardian Tradition“
- Torrent, Will: „Afternoon Tea at Home: Deliciously indulgent recipes for sandwiches, savouries, scones, cakes and other fancies“
- Wild, Antony; Pastor, Carol: „The Perfect Afternoon Tea Recipe Book: More Than 160 Classic Recipes For Sandwiches, Pretty Cakes And Bakes, Biscuits, Bars, Pastries, Cupcakes, Celebration Cakes And Glorious Gateaux“