Cover Fettnäpfchenführer Neuseeland

Cover Fettnäpfchenführer NeuseelandNatürlich mit einem Augenzwinkern. Das Vorwort startet mit den Worten: „Warum sollte man dieses Buch unbedingt lesen? Welche Überlegungen kamen im Schreibprozess auf? Warum habe ich zugestimmt, dieses Buch zu schreiben?“

Und endet mit den Worten: „Eine letzte Feinheit, die mich als schlechte Leserin überzeugt hat, das Buch zu schreiben: Es kann entweder chronologisch gelesen werden oder jede Episode unabhängig von den anderen, ohne dass dadurch Sinn verloren geht. Du kannst jede Episode als neuen Tatort-Krimi sehen, in dem Dinge passieren und Du Neues über die jeweilige Gegend erfährst. Nur Tote gibt es nicht. Außer Possums. Garantiert kurzweiliges Lesen!“

Schon Blut geleckt? Dann könnt ihr das Buch bereits jetzt auf Amazon oder über den Verlag vorbestellen. So bekommt ihr es sofort geliefert, vor allem, falls es vor dem aktuellen Erscheinungsdatum fertig wird. Hier findest du noch ein paar mehr Infos zum Cover, unter anderem, wie du dich auf jeden Fall in Neuseeland blamieren kannst.

Und warum habe ich mich nun dazu entschieden, das Buch zu schreiben? Die Anfrage kam im Februar, und ich sollte bis Mitte Juli das Manuskript liefern. Ein Buch-Sprint sozusagen. Ein Buch zu schreiben dauert nach allgemeiner Meinung ca. 2-3 Jahre. Das war vor KI. KI war in diesem Fall übrigens per Verlagsvertrag ausgeschlossen.

Ich war skeptisch, nicht wegen des Zeitrahmens, sondern weil ich bisherige Fettnäpfchenführer für meinen persönlichen Geschmack als interkulturelle Trainerin zu oberflächlich fand. Ich hatte Zweifel, dass das für mich eine Schreibbarriere darstellen könnte. Genau damit köderte mich der Verlag. Man wolle genau das im Zuge der Übernahme des CONBOOK-Verlages durch den Bruckmann-Verlag ändern.

Also schrieb ich zwei Testepisoden: eine etwas oberflächlichere – die zum Thema Tramping, eine etwas tiefgründigere – die zum Thema unterschiedliches Zeitverständnis. Meine Ansprechpartnerin beim Verlag mochte sogar die zweite mehr, und ich war mir nun sicher, dass ich in einen Schreibfluss kommen würde. Die Sache war geritzt! Ich lieferte das Manuskript bereits Ende April. Es flutschte!

A propos: Der Fettnäpfchenführer ist eine Reihe, die zur Zeit komplett neu aufgelegt wird – schaut mal nach, vielleicht interessieren euch auch andere Länder.

Was gibt es sonst noch Besonderes? Der Verlag zog mich zu Rate bezüglich des Covers. Man hatte ein Bauchgefühl, dass es kulturell unpassend sein könnte. Und das war es. Da stand eine Statue, die eher zu den Osterinseln als nach Neuseeland passte, auf einem Neuseeland-Farn, hatte einen Spies nach vorne gerichtet mit einer halben, aufgespießten Kiwi-Frucht. Nach mehreren weiteren Entwürfen entschied man sich für ein Schaf, auf dem ein Kiwi-Vogel sitzt. Mein Māori-Businesspartner sagte nur: „Da hätten sie auch ein Foto von dir, mit mir auf deinem Rücken draufpacken können. Wir Kiwis identifizieren uns ja gar nicht so sehr mit Schafen. Die Australier haben sogar ein Schimpfwort für uns: „Sheep shagger“ – „Schafsrammler“.“ Wumms. Man war davon überzeugt, das Cover ließe sich in Deutschland gut verkaufen (Deutsche, die Neuseeland nicht kennen, finden es in der Tat gut).

Oje, wie konnte ich das heilen? Die Weihnachtsepisode kreist um eine wahre Geschichte der Holzschnitzerei eines Hei Matau – eine Māori-Figur, Schützer von Reisenden – aus Treibholz. Dieser Hei Matau wurde von Mark Gee an Wellingtons Südküste fotografiert und befindet sich nun auf der Rückseite des Covers. Daneben der Text: „Das Cover ist ein Paradebeispiel dessen, was man von Neuseeland vordergründig weiß, wie das Schaf oder der Kiwi-Vogel auf der Vorderseite, und dem, was sich tiefgründiger abspielt. Dieses Buch hat etwas Besonderes in der Reihe der Fettnäpfchenführer: die Rückseite mit einem Foto des aus Treibholz geschnitzten Hei Matau, ein Māori Symbol für Reisende, im Buch eingebettet in die Weihnachtsepisode. Ein Zeichen, dass in einer Kultur nicht alles offenkundig ist, wie es an der Oberfläche aussieht.“ So wurde aus dem Cover doch noch etwas für alle Geschmäcker.

Was ist sonst noch anders? Es sind viele spannende Themen in Sonderepisoden und dem Anhang angesprochen, über die man sonst nicht so viel liest:

  • „Wie Neuseeland in den Regionen Ozeanien und Australasien einzuordnen ist“ – mit dabei Melanesien, Mikronesien und Polynesien
  • Hapū, Iwi und Whānau – Stämme, Unterstämme und Familien“ – mit dabei ein etwas anderes Verständnis von Familie
  • „Die Entstehungsgeschichte der Māori“
  • „Wie kamen die Polynesier ohne moderne Navigationshilfen über den Pazifischen Ozean nach Neuseeland?“
  • „Der Haka“ – mit dabei warum es sich nicht nur wie allgemein gedacht um einen Kriegstanz handelt
  • Te Tiriti o Waitaingi – Die Treaty of Waitangi – Der Vertrag von Waitangi“ – mit dabei etwas mehr die Sicht der Māori auf die Dinge, nicht nur die Pākehā-Sicht.

Ihr stellt euch zu Recht die Frage, wie ich als weiße Deutsche diese Sichtweisen einbringen kann, bzw. woher ich sie habe. Die Leute in der Danksagung widerspiegeln das Buch auf besondere Weise. Nur zwei Beispiele:

Da ist Rob, mein Māori-Geschäftspartner, der mein Faktenchecker bei allen Fragen zur Māori-Kultur, -Geschichte und -Sprache war. So konnte ich im Buch neutraler mit einem Verständnis für beide Seiten erzählen. Schließlich ist die Kiwi-Kultur eine Bi-Kultur aus Māori und Pākehā.

Mark Gee – The Art of Night Photography: Er produziert unglaubliche Nachtfotografie in Wellington. Er hat meinen Hei Matau, der eine Hauptrolle in der Weihnachtsepisode an der Tutukākā-Küste spielt, für die Rückseite des Buchcovers fotografiert. Und er symbolisiert etwas ganz Typisches für Neuseeland: Starallüren findet man nicht. Schließlich ist er nicht nur ein Nachbar, er arbeitet auch in der Filmindustrie in Wellington und war schon bei den Oscars dabei.

Auch so! Wenn du aufmerksam liest, bekommst du auch viele Geheimtipps, wenn du nach Neuseeland reist. Dir gefällt das Buch, und du denkst, auch andere sollten das Buch lesen? Dann freuen wir uns natürlich über einen tollen Review!

Bis dahin frohes Lesen!

P.S.: Noch ein paar Links zu Leuten, die mir für bestimmte Regionen und Themen aus ihrer Schatzkiste erzählt haben und auch in den Danksagungen im Buch vorkommen:

Belinda Lubkoll Jewellery

Jörg Mager von Ecowindows in Wellington

Janie’s airbnb listing on Hot Water Beach

 

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